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== Null Milligramm ==
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Pilze

motiviert

Der bereits erwähnte Trip, welcher durch eine 1,0mg Tavor initiiert wurde, bleibt mir prägend in Erinnerung. Wie alle Grenzerfahrungen aus der Vergangenheit ist das Erlebte fest verankert in meinem Gehirn.

Für Außenstehende und/Beteiligte ist oft nicht nachvollziehbar, dass ich in jenen Momenten keinerlei Angst verspürte. Gerade bei den Episoden diesen Jahres, vor wenigen Monaten auf dem Camp und neulich zuhause, spürte ich eine innere Ruhe und gedankliche “Freiheit”.

Selbst auf der (geplanten) Wanderung in den Nachbarort durch den Wald, war ich absolut gelassen. Mich lachte ein wirklich abscheulicher Pilz an. Kurzerhand probierte ich davon, geschmacklich widerwärtig. Doch ich war der festen Überzeugung, der Pilz steht da nicht ohne Grund in diesem Moment. Nach reiflicher Überlegung verzehrte ich das Myzel schließlich ganz. Mich würgte es doch ich konnte ihn schlucken. Dies mag abartig klingen, doch es gehörte für mich dazu.

Neben einem “Schild” in Form eines Herzes war noch ein kleiner Glücksbringer auf der Reise dabei. Am Ende des Waldes wollte ich den Glücksbringer vergraben und die Stelle markieren. Doch leider merkte ich dabei, dass diese Aufgabe, also das Wiederfinden, wohl unlösbar war.

Also kehrte ich um und erreichte wohl behalten mein Basislager. Mein Zustand wirkte freilich noch weiter. Bis Ärzte in Begleitung von Polizisten auftauchten und schließlich wieder gingen. Ich tat ja niemandem was. Über Nacht waren plötzlich unangekündigt meine Eltern da. Als meine Mutter die Treppe hochkam und ich auf der Couch lag, schieß mir ein kalter Schauer über den Rücken: “Jetzt ist es wieder so weit. Ich muss ins Krankenhaus.” Und ja, Termin für meine Hausärztin war für den Folgetag ja schon eine Weile vereinbart.

Nach kurzer Nachtruhe machte ich mich fertig für die Sprechstunde und regelte dort die Einweisung in die Klinik. Dass jedoch der Aufenthalt dort nicht wie gewünscht ablief, ist wohl mein Fehler gewesen (wie so oft). Der vorherige Blogpost beschreibt die Problematik.

Ich bin froh, diese Zeilen in meinen Texteditor gebracht zu haben. Dabei merke ich, wie es mir gut tut, Vergangenes durch Selbstreflexion zu verinnerlichen. Ob ich daraus lerne, weiß ich nicht. Das Leben steht vor ständig neuen Situationen und Herausforderungen. Diese geschickt zu meistern ist eine Kunst für sich. Viele haben aufgegeben. Ich tue es nicht.