Plan B

Als chronisch-medikamentenabhängige Person ist es manchmal gar nicht so einfach Entscheidungen zu fällen. Gerade mit dem eigenen Leben ist ein gewisse Selbstdisziplin jedoch wichtig. Neulich wurde mir aus therapeutischer Sicht bestätigt, dass nach Langzeitmedikamentenkonsum von Neuroleptika Patienten eine bis zu 30 Jahre kürzere Lebenserwartung haben, mehrere neuere Studien belegen dies.

So liegt es in meiner Hand, was im Leben zu verändern oder zu warten bis der Herzstillstand irgendwann wie aus dem Nichts eintritt. Ich möchte daran was ändern, weil ich mich nie weder als aggressive, noch (paranoid) schizophrene Person gesehen habe. Sicherlich war ich gerade in meiner “Flipperzeit” ein wenig freakiger drauf als andere. Gerade was meinen Musikgeschmack anging und die Lust zu feiern bei guter Musik.

Doch gerade die erste Zwangseinweisung mit Überwältigung hätte so nicht kommen müssen. Ja, ich habe das Amphetamin nicht vertragen und hatte es nicht im Griff. Jedoch hätte sich diese psychotische Episode auch wieder gelegt ohne Zusgabe von Medikamenten, da bin ich mir sicher.

Leider kamen die Dinge anders. Und so bin ich nun nach fast 17 Jahren unter verschiedensten Neuroleptika wieder an dem Punkt einen Absetzversuch zu beginnen. Diesmal mit einem genauen Plan und nicht wie letztes Jahr auf dem Computercamp “auf gut Glück” so abrupt.

Unterstützung kann ich von niemandem erwarten. Ich kann nur bitten, sollte ich in naher Zukunft irgendwo nicht weiter kommen.

Ich bin mir sicher, dass ich weiterhin Liebe, Selbstdisziplin und eine Prise Humor in mir trage, um das Leben zu meistern.