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== Null Milligramm ==
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Über den Gipfel

unklar

Nach einem Jahr Beziehungsleben und den damit verbundenen Höhen und Tiefen sind nun mehrere Dinge passiert. Dies nahm ich zum Anlass dieses Blog wieder zum Leben zu erwecken.

Insgesamt betrachtet war dieses Jahr eine schöne Zeit mit viel erfahrungsreichen Begegnungen und Situationen. Zu viel um alles in diesen Post zu quetschen und zu privat es zu veröffentlichen. Dennoch möchte ich ein paar Eckpunkte (für mich) festhalten.

Im Laufe des Jahres unter der Minimaldosis Cariprazin und Venlafaxin merkte ich deren angstlösende und entspannende Wirkung. Außerdem konnte ich mich meist ziemlich gut auf gedankenausdauernde Dinge wie zum Beispiel Pokern fokussieren. Nachteil war die stellenweise Behäbigkeit in Dingen, die nicht absolut notwendig waren. Stichwort Sauberkeit (der Wohnung) ist da zu nennen. Nicht, dass ich alles verwahrlosen ließ, jedoch war diese Tatsache ein initialer Unmut in Beziehungsfragen. Kurzum, ich bekam öfter meinen Arsch nicht hoch und war träge.

Zu meinem Jahresurlaub war ich auf einem mehrtägigen Festival. Im Laufe dessen setzte ich die Medikation ab. Diese Entscheidung traf ich absolut nüchtern und ohne fremde Einwirkung. Kein Arzt der Welt würde zu diesem Schritt raten, zu hoch seien die Quoten eines sogenannten “Rückfalls”, gerade bei einer langjährigen Einnahme von Neuroleptika. Unter Mischkonsum entwickelte sich dann ein “Absetztrip”, zum Leidwesen aller Freunde und Bekannten. Mir ging es jedoch immer gut dabei, es war definitiv kein “Horrortrip”. Für Außenstehende bzw Nicht-Psychatrieerfahrene leider nicht nachvollziehbar.

Nach meiner Rückkehr nach Hause rief ich bei meiner damaligen Fachärztin an. Ich erzählte davon und erfuhr, dass nach über einer Woche ohne jegliche Medikamente “über den Peak” sein sollte. Dies deckt sich mit meiner Erfahrung aus der Vergangenheit als ich Medikamente schrittweise reduzierte. Eine Internetrecherche ergab außerdem, dass noch Restbestände im Stoffwechsel vorhanden sein können. Dies könne bis zu drei Wochen dauern.

Nun sehe ich mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Ist ein Leben ohne Medikamente für mich möglich? Was für Erfahrungen ziehe ich aus über 15 Jahren unter (legalen) Drogen? Schreibe ich dieses Blog weiter?